Wann gehen Mitarbeitende die Extra-Meile?
Wenn Mitarbeitende bereit sind die „extra Meile“ zu gehen, dann verschaffen sie ihrem Team und ihrer Organisation damit einen entscheidenden Vorsprung. Der Extrameile gegenüber stehen Dienst nach Vorschrift oder innere Kündigung. „Freiwilliges Arbeitsverhalten von Beschäftigten unterstützt die Effektivität und Effizienz von Organisationen, vor allem in Zeiten wie der aktuellen Pandemie.“, so die Wissenschaftlerinnen Karen Baack und Katharina Sachse. Aber wann gehen nun Mitarbeitende aber diese freiwillige Extrameile?
Baack und Sachse gehen in ihrer Studie (vgl. Zeitschrift für Führung + Organisation 04/2022) genau dieser spannenden Frage auf den Grund: Was braucht es, um das freiwillige Arbeitsverhalten von Mitarbeitenden zu fördern?
Es menschelt…
Die ausschlaggebenden Dimensionen, die die beiden Wirtschaftswissenschaftlerinnen überprüft haben, basieren auf dem Konzept des „Organizational Citizenship Behaviour“.
Dabei geht es nicht um Überstunden. Es geht um die Bindung an die Aufgaben und die Organisation. Diese zeigt sich in Verhaltensweisen, die von einem Engagement zeugen, das über die formale Erledigung von „Aufgaben“ hinausgeht.
Und die Dimensionen dafür sind … einfach nur menschlich:
1. Beziehungsqualität
Die Qualität der Führungsbeziehung ist ausschlaggebend für den Führungserfolg. Was macht eine gute Führungsbeziehung aus? Persönliche Zuneigung, fachlicher Respekt, wahrgenommenes Engagement und Loyalität. Die effizientesten und effektivsten Teams sind immer diejenigen, bei denen es auf der menschlichen Ebene stimmt. Den Rahmen dafür setzt die Führungskraft.
2. Unterstützung
Ein weiterer Faktor ist die wahrgenommene Wertschätzung und die Arbeitsbedingungen: Wird mein Beitrag wahrgenommen und geschätzt? Wie sind meine Arbeitsbedingungen? Auch das sicher ein menschliches Grundbedürfnis: Gesehen werden mit dem, was man tut und leistet. Entscheidend ist das „mehr“, was über die üblichen Rahmenbedingungen wie geregelte Arbeitszeiten, Gehalt usw hinausgeht. Auch das in erster Linie ein Beitrag der direkten Führungskraft.
3. Geben und Nehmen
Diese Dimension ist meine Lieblingsdimension und sie besagt im Wesentlichen: Gutes vermehrt sich, wenn man es zurückgibt. Auch das lässt sich wissenschaftlich nachweisen: Je besser die Beziehungsqualität zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden und je stärker sich eine Person von ihrer Organisation unterstützt fühlt, desto ausgeprägter ist ihr Arbeitsverhalten zum Vorteil der Organisation.
Das heißt: Ein Arbeitsverhältnis als rein ökonomischen Austauschprozess zu sehen vergibt wertvolle Ressourcen des extraproduktiven Arbeitsverhaltens.
Mit meinem Online-Premium-Programm LeadingFuture begleite ich engagierte Führungskräfte dabei das gesamte menschliche Potential im Team zu heben. Nicht nur weil es so mehr Freude macht, sondern weil es wirksamer und damit erfolgreicher macht 😊.