Drei vergessene Faktoren für wirksame Leadership

Was eine besondere Zeitqualität von uns fordert



Zeitqualität und Leadership – wie gehört das zusammen? Das gehört sehr eng zusammen. Wir Menschen neigen dazu „Leadership“ oder generell unsere Rollen getrennt voneinander zu trennen und im jeweiligen Kontext zu betrachten: Wenn ich den Rechner starte, bin ich Führungskraft. Wenn ich im Supermarkt oder in der Küche stehe bin ich Mutter/Vater/Privatperson.

Allein: Unsere Mitwelt ist ja keine andere, nur weil wir in einer anderen Rolle unterwegs sind. Die prägenden Ereignisse treffen uns als Mensch, nicht als „Rolle“. Die Sorge und die Trauer über einen Krieg. Die Hilflosigkeit angesichts der Katastrophen in Pflege, Bildung usw. Die Ohnmacht gegenüber einem Klimawandel der kaum noch aufzuhalten scheint. Die Verzweiflung darüber selber scheinbar so wenig ausrichten zu können.

Wenn die Räder sich immer schneller drehen…

Die Zeitqualität ist sehr klar: Die Räder drehen sich immer schneller. Unter großem Druck wird nach der schnellsten Lösung gesucht. Klar, denn soziale Systeme neigen dazu, sich selber erhalten zu wollen:
Der Druck an den Schulen den verpassten Stoff aufzuholen steigt. Der Kostendruck in den Organisationen lähmt vielerorts Prozesse und Menschen. Die Rede ist von Kündigungen, Standortverlagerungen. Die Digitalisierung übt weiteren Druck aus.

Meine Lösung ist ziemlich banal. Die Rückbesinnung auf das, was uns als Menschen ausmacht: Bewusst eine tiefe Verbundenheit mit sich und anderen einzugehen. Egal ob am Arbeitsplatz, egal ob ich Führungskraft bin oder nicht, egal ob zuhause. Ganz egal wo.

… braucht es festen Halt.

Aus Verbundenheit entsteht Halt. Aus Halt entstehen Lösungen, die unser Team, unsere Organisation wirklich voranbringen.

Aaaaaaber: Wie bekommt man das hin? Wenn das Außen, der Chef, der Auftraggeber nach schnellen Lösungen schreit?!

Die Antwort ist auch hier banal. Und ziemlich „menschlich“. Auf den Punkt bringen kann ich das durch einen Impuls, den ich von Andrea Mikisch aufgenommen habe:

Langsamkeit

Je hektischer es zugeht, desto mehr sehne ich mich nach Stille und Ruhe. Begebe ich mich mitten in die Dramen um mich herum, bekomme ich schnell den Tunnelblick und sehe viele Optionen, Lösungen nicht. Ich bin dann nicht mehr in meiner Angelegenheit, sondern in der Angelegenheit der anderen oder sogar des Universums. Voller „müsste doch“, „hätte man nicht“, voller wieso und warum. Wirksam bin ich nur in meiner eigenen Angelegenheit. Auf der Autobahn sehe ich die Blumen am Wegrand nicht, manchmal verpasse ich sogar eine Abfahrt und stehe dann auch noch im Stau.

Ich nehme mir also mehrmals am Tag Zeit, um in Ruhe zu kommen. Ob das eine Meditation ist oder „nur“ ganz bewusst atmen. Ich nehme mir diese Zeit. Und zwar extra. Nicht beim Toilettengang oder sonstwie nebenher – egal was kommt. Dadurch bringe ich mich immer wieder in meine Kraft und bin viel weniger getrieben. Auch wenn ich mir dabei langsam wie eine Schnecke vorkomme. Am Ende stehen meist die besseren Ergebnisse.

Weisheit

Ich glaube wir brauchen im Moment sehr viel Weisheit. Weise zu sein bedeutet vorausschauend zu sein. Weise bedeutet auch, dass wir immer das Gesamte im Blick behalten. Wohl wissend, dass es dem Einzelnen nur in einer intakten Gemeinschaft gut geht – im kleinen Privaten, in der Organisation und gesamtgesellschaftlich genauso. Die Zeit der „Egoshooter“ auch unter Führungskräften ist vorbei. Es braucht „Leader“, die ein „Wir“ stark machen und nicht die Einzelnen nach ihren Defiziten beurteilen.

Eine weise Entscheidung ist deshalb eine Entscheidung, die aus der Verbundenheit heraus entsteht. Weise wie eine Schildkröte, die die Erfahrungen aus vielen vielen Jahren in sich trägt.

Mut

Gerade im Leadership brauchen wir noch viel viel mehr Mut! Den Mut, die Dinge auf den Kopf zu stellen. Den Mut die Mitarbeitenden zu fragen: Wie geht es dir? Und die ehrliche Antwort darauf auszuhalten. Den Mut die Widersprüche und Diskrepanzen anzusprechen, die in unseren Organisationen inzwischen wie tiefe Krater unübersehbar sind. Und für die soviel Energie aufgewendet wird, sie zu ignorieren. Mut sich selber einzugestehen (gerade als Leader!!!): Ich habe keine Lösung. Aber ich habe das Vertrauen, dass wir gemeinsam eine finden werden.

Die letzten Monate haben mir persönlich gezeigt, dass Mut immer belohnt wird!

  • Mein Mut Schwäche zu zeigen, macht für andere den Raum auf, auch schwach sein zu dürfen. Und dadurch eine tiefe Verbundenheit zu spüren um dann gemeinsam an Stärke zu gewinnen.
  • Den Mut nach seinen Stärken zu handeln ermutigt andere dazu, ihre Selbstzweifel wohlwollender zu betrachten und eigene Potentiale zu heben.
  • Der Mut sich selber in die zweite Reihe zu stellen gibt einem selbst Entlastung und anderen die Möglichkeit wachsen zu dürfen.
  • Der Mut Vertrauen zu schenken belohnt dich als Leader mit unerwarteten Ergebnissen.

Das ist Leadership der Zukunft. Das ist Leadership auf „menschlich“. Das ist wirksame Leadership. Das ist LeadingFuture.

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