Entwicklung ist nie abgeschlossen

Die gute Nachricht dabei: Der Weg ist ein Ziel.


Das war eine Woche, die ich am besten aus dem Kalender streiche. Echt!? Natürlich nicht! Denn sie hat mir wieder einmal gezeigt: Ich bin nie „fertig“ mit meiner Entwicklung, der Weg ist nie zu Ende. Die Themen, die mich stressen, die mich bremsen, die mich wütend machen, sie kommen in anderer Gestalt immer wieder. So dass ich sie immer und immer wieder aus anderen Perspektiven betrachten darf. So lange, bis sie tatsächlich irgendwann gelöst sind. Das Gute daran: Das „Betrachten“ geht wesentlich schneller vonstatten, die „Auswirkungen“ auf mein Umfeld halten sich sehr in Grenzen.

Es sind letztendlich negative Gedanken, meine eigene Filterbrille, mit der ich meine Realität konstruiere und meine tiefsten Glaubenssätze, die mir dann wieder begegnen. Wenn auch inzwischen weitaus weniger grundsätzlich dennoch manchmal mit unerwarteter Wucht für mich und mein Umfeld.

Veränderung braucht Sicherheit

Interessant ist der Kontext, in dem diese „Loops“ wie es eine geschätzte Kollegin nennt, auftauchen: Ich stecke mitten in einer großen Veränderung. Beruflich wie auch privat zeichnet sich ab, dass 2022 für uns vielfach Neues bringen wird. Ich stecke mitten in der Produktentwicklung für mein erstes Online-Produkt. Ein „Coach&Train Programm“ für engagierte Führungsfrauen, das online stattfinden wird. Familiär tobt der übliche Wahnsinn mit Corona, den Nachwirkungen von Schuleintritt und Schulwechsel und noch einiges mehr. Mein Grundbedürfnis nach Sicherheit tanzt also wild mit dem Bedürfnis nach Entwicklung und Abenteuer.

Glaubenssätze sind mächtig

In diesem insgesamt auf vielen Ebenen „unsicheren“ Umfeld kamen wie von selbst wieder meine wichtigen Glaubenssätze zum Vorschein, erstaunlicherweise in so klarer Sprache wie schon lange nicht mehr: Du bist nicht gut genug. Das ist nichts für dich, dich so zu zeigen. Und natürlich: Du gehörst da nicht dazu. Wie oft habe ich diese Gedanken schon erforscht bis auf den Grund. Viel Wissen angehäuft über das „woher“ und „wieso“. Bin durch Emotionen gegangen, den ganzen „Loop“ abgelaufen. Und dabei immer konsequent meinen Weg weitergegangen, gemeinsam mit meinem Mann und anderen wohlwollenden Begleitern. Und dennoch sind diese Prägungen so mächtig. Gerade in Situationen, die für uns Neues bringen, in denen wir gefordert sind, in denen es wenig Sicherheit gibt.

Veränderung ist nachhaltig

Und dann ist es passiert: Ich habe diese Gedanken für einen kurzen Moment wieder geglaubt. Obwohl ich rational weiß, dass es Gedanken sind und liebe Menschen in meinem Umfeld mir so viel Bestätigung und positive Rückmeldung geben. In diesem Moment sind dann zwei sehr lehrreiche Dinge passiert:

  1. Meine komplette Überzeugung, dass das was ich mache wichtig ist und einen Beitrag leisten wird, ist einem übermächtigen „Das wird doch eh alles nix.“ gewichen.
  2. Ich habe es innerhalb von sehr kurzer Zeit (in meinem Fall ca. 24 h) geschafft, mit verschiedenen Techniken – die ich in meinem Programm zu meiner besonderen Methode kombiniere – auch diese Gedanken zu enttarnen und die Wirklichkeit nicht mehr durch meinen eigenen Tunnel, sondern wieder in ihrer ganzen Breite zu sehen. Und so wieder in „Führung“ zu kommen.

Entwicklung braucht Zeit

Deshalb gehe ich jetzt sehr gestärkt aus dieser Phase hervor. Denn ich habe einmal mehr die „Sicherheit“ bekommen, dass das, was ich gerade entwickle funktioniert:

  • Jeder ist in der Lage trotz hinderlicher Glaubenssätze in seiner vollen Gestaltungskraft zu bleiben bzw. zu kommen.
  • Jeder ist in der Lage trotz eingeschliffener Verhaltens- und Denkmuster Beziehungen positiv zu gestalten – und wenn es „nur“ das gemeinsame ordentliche „Aufräumen“ und „Darauslernen“ hinterher ist.

Jetzt bleiben die spannenden Fragen:

  • Warum erwarten wir, dass Veränderung „schnell“ gehen muss und trotzdem dabei nachhaltig ist? Das ist nicht möglich. Punkt.
  • Und bezogen auf mein künftiges Programm: Wer wird bereit sein, in eine nachhaltige persönliche Entwicklung hin zu mehr Souveränität und Wirksamkeit Zeit (und Geld) zu investieren?

Denn gerade meine persönliche Erfahrung in der letzten Woche hat mich darin bestärkt, dass mein neues Online Programm ein Jahresprogramm sein muss und eben kein Wochenkurs. Denn:

  1. Führungskräfte stehen vor immensen Herausforderungen, sie sind die Leuchttürme der Unternehmen, die vor ebenso riesigen Herausforderungen stehen.
  2. Das, was Mitarbeitenden und letztendlich der gesamten Organisation, eine nachhaltige Veränderung ermöglicht, ist ein Mindestmaß an „Sicherheit“, hier insbesondere psychologische Sicherheit (siehe Melis Devleti).
  3. Als Führungskraft kann ich für diese „Sicherheit“ nur sorgen, wenn ich „in meiner Mitte“ bin und ich eine entsprechende „Haltung“ habe. Um so tragfähige Beziehungen zu gestalten, zu Mitarbeitenden, zu Vorgesetzten, zu Kolleg*innen.
  4. Allein die „Haltung“ wird dabei nicht helfen. Es braucht auch das notwendige praktische „Handwerk“ für den Alltag. Und es braucht Übung.
  5. Das alles zusammen braucht: Zeit. Und Mut, den Weg zu beschreiten.

Denn nur dann ist es wirksam für die Teilnehmerinnen. Was mich vor zwei Wochen noch beschäftigt hat, ist mir jetzt glasklar. Ich freue mich und bin gespannt auf alles, was kommt! Und auf alle, die kommen werden!

 

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