Manchmal merke ich, wie Leute schmunzeln, wenn ich über den Atem spreche. Und ehrlich gesagt – ich selbst lache manchmal auch über mich. Und meinen Atem. Warum auch nicht? Bierernst ist doch schon genug auf dieser Welt. Aber heute Morgen hatte ich wieder einen dieser Aha-Momente, in dem ich ganz praktisch erleben durfte, wie ich es geschafft habe, bewusst aus meinen alten Mustern auszubrechen.
Was passiert ist? Ich wache auf, mache entspannt ein paar Atemübungen. Es ist verdächtig ruhig. Kein Hund, keine Frau – ich schaue auf die Uhr: 22 Minuten bis Schulbeginn. What the f*!**
Früher hätte ich genau so reagiert: Laut, hektisch, genervt. Ich hätte die Schuld gesucht: bei meiner Frau, bei mir selbst, beim Wecker. Ich hätte die Kinder mit Stress aus dem Bett getrieben, und am Ende wären wir alle genervt, müde und gestresst in den Tag gestartet.
Aber heute war es anders. Warum? Atem.
ch habe mir eine Sekunde genommen. Einmal tief durchgeatmet, mich geerdet. In aller Ruhe bin ich in die Kinderzimmer und habe gesagt: „Jungs, wir haben verschlafen.“ Mein Sohn reagiert: „Geil, ich hab ausgeschlafen, bin fit für die Champions League heute Abend.“ Wir sprechen kurz: Mathe in der ersten Stunde, geht nicht zu verpassen – also bringe ich ihn. Mein anderer Sohn sagt: „Cool, ich mach mir mein Frühstück allein.“
Was passierte? Alle blieben entspannt. Keiner fühlte sich getrieben. Mein Sohn war in 3 Minuten fertig, wir fuhren los und hatten eines der besten Gespräche seit Langem im Auto. Mein anderer Sohn war bester Laune, hatte in Ruhe gefrühstückt.
Das ist der Unterschied: Ich reagiere anders, weil ich durch den Atem bei mir selbst bin. Und meine Umgebung reagiert ebenfalls anders, weil ich eine neue Energie aussende.
Der Atem hilft mir, meine alten Muster zu erkennen und Stück für Stück zu verändern. Veränderung beginnt immer bei mir selbst. Manchmal klappt es besser, manchmal schlechter – aber mit der Zeit immer ein bisschen mehr.
Ich nenne es den „Blick der Liebe“:
▪️ Liebevoll auf andere zu schauen, ohne Schuld zuzuweisen.
▪️ Liebevoll auf mich selbst zu schauen, Fehler zu akzeptieren.
▪️ Liebevoll auf meine Kinder zu schauen, nicht zu treiben, sondern fließen zu lassen.
Der Atem ist dabei mein Schlüssel. Er hilft mir, den Blick nach innen zu richten. Und von dort aus entsteht etwas Wunderbares: Ruhe. Bewusstsein. Liebe.
#atem #atmung #resilienz