Saukalt

Saukalt!

Saukalt war’s heute Morgen. Kein Witz.

Tagelang habe ich das Eisbaden ausfallen lassen. Immer wieder die Wärme des Kachelofens vorgezogen. Und seien wir ehrlich: Mit jedem Tag, der vergeht, wird die Hürde größer. Der Kachelofen knistert, die Decke ist flauschig, und draußen? -2 Grad, eisiger Wind – und mein Warmwasser-Baby-Thermometer schafft diese Temperaturen leider nicht. (Reicht eigentlich bis 0 Grad. Mistekacke.)

Aber es half nichts. Heute war der Tag, die Komfortzone zu verlassen. Raus aus der Wärme, rein ins Eis. Gut vorbereitet mit Atemübungen, lege ich mich ins Wasser. Und wow – es war wirklich so kalt wie noch nie. Die Kälte biss regelrecht, vor allem im Halsbereich. Aber dann – nach etwa einer Minute – geschieht wieder das, was mich jedes Mal fasziniert: Eine innere Wärme breitet sich aus, fließt durch meinen Körper. Dieses Gefühl, das mich schon so oft durchhalten ließ. Nach drei Minuten steige ich aus.

Und dann?
Diese unheimliche Klarheit, dieses tiefe Bewusstsein. Ich bin voll in meiner Kraft. Nach ein paar Aufwärmübungen gehe ich mit meinem Hund eineinhalb Stunden durch den Wald. Er tobt im Schnee, ich genieße die frische Luft – aber merke: Meine Hände und Füße sind eiskalt.

Mein Experiment: Energie lenken durch Atem und Bewusstsein

Statt schneller zu gehen, werde ich langsamer. Statt mich wild zu bewegen, atme ich bewusst. Tiefe, ruhige Atemzüge. Ich bin ganz im Moment. Nicht in der Vergangenheit, nicht in der Zukunft. Voll präsent.

Und was passiert?
Binnen kurzer Zeit werden meine Hände und Füße wohlig warm. Ich spüre die Energie fließen. Nach ein paar Minuten wird es wieder kalt, also wiederhole ich das Ganze. Es funktioniert jedes Mal.

Was sagt die Wissenschaft?

1️⃣ Kälte und Atem: Beim Eisbaden und bewussten Atmen trainierst du dein autonomes Nervensystem. Dein Körper lernt, Stress (wie extreme Kälte) zu bewältigen. Kontrollierte Atemtechniken verbessern die Durchblutung, auch in den Extremitäten, und helfen, Wärme zu generieren.

2️⃣ Präsenz im Moment: Wenn du dich ganz auf den Moment konzentrierst, aktivierst du deinen Parasympathikus – den Teil des Nervensystems, der Ruhe und Regeneration steuert. Dies fördert auch die Freisetzung von Endorphinen, die dich wohlfühlen lassen.

3️⃣ Die Magie der Routine: Regelmäßige „Stress“-Übungen wie Eisbaden stärken deine Resilienz – körperlich und mental. Dein Gehirn lernt: Herausforderungen sind nicht bedrohlich, sondern Chancen, zu wachsen.


Meine Erkenntnis:

Wir haben die Kraft, unseren Körper und Geist zu steuern. Die Kraft des Atems ist Magie – sei es im Eisbad oder im Alltag.

Und genau diese Magie entsteht nur außerhalb der Komfortzone. Aber was dort wartet, ist unbeschreiblich: mehr Klarheit, mehr Kraft und eine immense innere Ruhe.

Am Ende stehe ich da, mit wohlig warmen Händen, einem klaren Geist und einem Vierbeiner, der mir im Schnee zeigt, wie einfach Glück sein kann. 🐾


Was ist deine Komfortzone? Und wann hast du sie das letzte Mal verlassen?

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